Ich bin Annka und Klimaaktivistin*. Seit über 7 Jahren kämpfe ich in Bewegungen und der Bündnisgrünen Partei für eine klimagerechte Welt.
Seit 2013 kämpfe ich für eine klimagerechte Welt. Bei Bündnis 90/ Die Grünen habe ich dutzende Anträge (mit)geschrieben, Forderungen verhandelt und auf Parteitagen eingebracht. Gleichzeitig war ich immer in verschiedenen Bündnissen aktiv, habe Demonstrationen mitorganisiert und lautstark meine Forderungen für sexuelle Selbstbestimmung, Klimagerechtigkeit oder gegen Nazis auf die Straße getragen. In den letzten Monaten habe ich beobachtet, dass immer mehr junge Menschen politisch aktiv, aber auch immer enttäuschter von unserem politischen System wurden.
Ich will in den Bundestag, weil es zum einen junge Frauen* wie mich in Parlamenten braucht, die sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass Deutschland bis spätestens 2035 klimaneutral wird, bis spätestens 2030 endlich aus der Kohle aussteigt, keine neuen Gaskraftwerke baut, die Energie- und Wärmeversorgung erneuerbar macht und die Verkehrswende umsetzt. Zum anderen will ich in den Bundestag, weil in unserem politischen System schlussendlich hier die Entscheidungen getroffen werden. Junge Menschen dürfen nicht aufhören, diesen Prozess zu beeinflussen. Wir haben noch 10 Jahre Zeit, um die Welt klimagerecht zu machen. Es wird Zeit, dass wir unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen.
Die Klimawende ist eine riesige gesellschaftliche Aufgabe. Auch wenn wir politische Rahmenbedingungen brauchen, schaffen wir diese Wende nur, wenn alle ihren Teil dazu beitragen! Deshalb ist es zuallererst wichtig, dass alle verstehen, warum die Klimawende notwendig ist und was die Folgen der Klimakrise sind. Klimagerechtigkeit muss in der Bildung einen präsenten Anteil haben. Wir brauchen Projektwochen, Schulmaterialien, ökologische Weiterbildungen für Auszubildende und ein Klimastudium. Aber auch ältere Generationen sollen Informationen erhalten, da sie aktuell zum Großteil über die Zukunft entscheiden. Diese Bildung muss allen zu Gute kommen und sollte deshalb in verschiedenen Sprachen und möglichst niederschwellig verfügbar sein. Zum anderen müssen alle Menschen Möglichkeiten bekommen, sich an der Klimawende zu beteiligen. Ich setze mich deshalb für Klimabürger*innenräte auf allen Ebenen ein, weil so Menschen mit verschiedenen Perspektiven zusammenkommen und solidarisch Lösungen aushandeln.
Ein Kohleausstieg 2038 ist viel zu spät! Statt auf dreckige Kohle- und Gaskraftwerke zu setzen, müssen wir erneuerbare Potenziale nutzbar machen und diese aktiv fördern. Der Stromsektor ist dank des jahrelangen Engagement von vielen Bürger*innen bereits zu 50% erneuerbar. Dies ist ein großer Erfolg, auf dem wir uns jedoch nicht ausruhen dürfen! Deswegen brauchen wir eine Solarpflicht für Neubau und im Bestand nach einer Dachsanierung. Außerdem müssen Hürden für den Ausbau von Windkraft abgebaut werden. Bis auch die Wärmeversorung für Gebäude erneuerbar wird, liegt noch ein weiter Weg vor uns: dezentrale fossile Heizsysteme wie Öl- oder Gaskessel müssen durch Wärmepumpen ersetzt werden. Dafür braucht es ein schnelles Verbot für den Neueinbau und Verkauf fossiler Heizsysteme. Für Fernwärmenetze brauchen wir ein Erneuerbare-Wärme-Gesetz, welches dafür sorgt, dass die Fernwärme Stück für Stück CO2-neutral wird. Langfristig sollten alle Fernwärmenetze rekommunalisiert werden. Denn Energie sollte ein Grundrecht sein.
Der Verkehrssektor hat beim Thema Klimaschutz mit Abstand am wenigsten vorzuweisen. Im Vergleich zu 1990 sind hier die CO2 Emmissionen nicht gesunken. Konventionelle Autos einfach durch Elektroautos zu ersetzen, wird bei weitem nicht ausreichen den Verkehrssektor klimaneutral zu machen. Eine Antriebswende löst weder das Platz-, noch das Ressourcenproblem von Autos. Vielmehr erzeugen Elektroautos durch den Reifenabrieb weiterhin Feinstaub, bremsen in Städten den öffentlichen Nahverkehr aus und gefährden weiterhin Fuß- und Radverkehr. Gerade in Städten gibt es viele Optionen abseits des Autos, die wir konsequent ausbauen und fördern müssen.
Den ÖPNV sowie wichtige Infrastruktur wie Krankenwagen müssen wir elektrifizieren, Individualverkehr aber nicht. Statt Elektroautos brauchen wir breite Fahrradwege und ein flächendeckendes Netz an Leihstation von (Lasten-)fahrrädern sowie sichere Fußgänger*innenwege. Wir müssen unsere Städte so umbauen, dass wir schnell zu unserem Ziel kommen, ohne weite Wege mit energieaufwenigen Fahrzeugen zurück zu legen. Damit unsere Städte nicht nur klimaneutral, sondern auch lebenswert und offen für alle Menschen sind.
Auch im Fernverkehr müssen Ressourcen umverteilt werden. Das 2020 immer noch deutlich mehr Geld in die Infrastruktur für Autos anstatt die für Züge oder Fernbusse fließt oder das ein Flug durchs Land billiger als ein vergleichbares Zugticket ist, kann nicht sein.
Für eine erfolgreiche Energiewende brauchen wir flächendeckende energetische Sanierungen. Diese dürfen nicht auf Kosten von Mieter*innen geschehen! Vermieter*innen müssen dazu verpflichtet werden, staatliche Finanzierungen vollständig auszunutzen, sodass keine alleinige Umlage auf Mieter*innen möglich ist. Artikel 559 des Baugesetzbuches muss geändert werden, damit nachdem die Sanierung refinanziert wurde, die Miete wieder sinkt. Es soll eine staatliche Stelle eingerichtet werden, die prüft, ob Sanierung zu tatsächlichen Einsparungen führen und ob Vermieter*innen alle Finanzierungsmöglichkeiten ausgeschöpft haben. Bei Energetischen Sanierungen sollen möglichst viele ökologische Baustoffe verwendet werden.
Um das enorme Aufgebot an Energetischen Sanierungen zu bewältigen, braucht es eine Ausbildungsoffensive und attraktive Arbeitsbedingungen. Ich will mich für ein Programm einsetzen, dass Menschen ohne Schulabschluss auf die Anforderungen von Ausbildungen im Klimaanpassungsbereich vorbereitet.
Die Klimakrise verschärft bestehende soziale Ungerechtigkeiten. So sind bereits benachteiligte Bevölkerungsgruppen wie Menschen mit niedrigem Einkommen, Frauen* und Kinder sowie Menschen im Globalen Süden maßgeblich stärker von den Folgen betroffen. Frauen* verfügen durchschnittlich über ein geringeres Einkommen und somit über weniger Ressourcen, um sich heute und in Zukunft an die Herausforderungen einer sich erhitzenden Welt anzupassen.
Dazu kommt, dass Klimapolitik männlich geprägte Denk- und Verhaltensmuster zu Grunde liegen. Denn Männer* sind in Gremien auf allen politischen Ebenen, in denen über Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen entschieden wird, stark überrepräsentiert. So hatten beispielsweise im September 2015 bei Ratifzierung des Pariser Klimaabkommens nur 9,3 % der Staaten eine Frau* als Regierungschef im Amt. Das 2019 von der Bundesregierung eingesetzte Klimakabinett zur Erreichung der Klimaschutzziele 2030 bestand nur zu einem Drittel aus Frauen*.
Wir können es uns nicht leisten die Ideen und die Tatkraft der Hälfte der Gesellschaft zu ignorieren.
Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen müssen dringend darauf geprüft werden, dass sie unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen gleichberechtigt zu gute kommen, effektives Gendermainstreaming ist gerade hier essenziell.
Seit Jahren kämpfe ich auf Parteitagen, der Straße und in Diskussionen für Klimagerechtigkeit.
Die Facharbeitsgemeinschaft „Lebendige Stadtnatur“ hat Forderungen und Maßnahmen rund um die Themen Energiewende, Klima, Ernährung, Umwelt- und Naturschutz für das grüne Wahlprogramm zur Abgeordnetenhaus-Wahl 2021 erarbeitet. Ich habe diese mitkoordiniert und mich beispielsweise für ein klimaneutrales Berlin bis 2035 oder sozialgerechte Energetische Sanierung eingesetzt.
Im Sprecher*innenteam der Landesarbeitsgemeinschaft Queer organisiere ich inhaltliche Sitzungen und Austausch zu queerpolitischen Themen.
Für LinksGrünVersifft saß ich zwei Jahre lang im Studierendenparlament der Humboldt Universtität zu Berlin und habe klimapolitische sowie queerfeministische Anträge eingebracht.
2017 habe ich im Bundestagswahlkampfteam der GRÜNEN JUGEND Berlin den Wahlkampf mitorganisiert und koordiniert. Für die GJ Berlin war ich im Wahlkampfnetzwerk der Berliner Bündnisgrünen.
Ab 2016 war ich vier Jahre lang im Landesvorstand der GJ Berlin und habe sie 2 Jahre als Sprecherin nach Außen und in die Partei hinein vertreten.
In Fraktionssitzungen, bei Vernetzungstreffen oder auf Parteitagen habe ich die Perspektive junger Menschen in die Diskussion mit eingebracht und mich besonders für einen intersektionalen Feminismus und eine radikale Klimapolitik eingesetzt.
Im Frauen*, Inter, Trans und Genderrat der GRÜNEN JUGEND habe ich mit weiteren Expert*innen die Strukturen unseres Verbandes evaluiert und auf Diskriminierung geprüft. Wir haben uns für Förderungsprogramme für Frauen*, Inter und Trans eingesetzt und uns besonders mit Awareness-Arbeit und dominantem Redeverhalten beschäftigt.
Zwei Jahre lang koordinierte ich auf Bundesebene der GRÜNEN JUGEND die Arbeitsgruppe zum Thema Bildung. Wir haben Seminare organisiert und Antragsdebatten geführt.
Besonders habe ich mich dabei für eine Schule ohne Noten, alternatives Lernen, gendersensible Schulmaterialien und eine gerechte Ausbildungsvergütung eingesetzt.
Seit sieben Jahren organisiere ich Veranstaltungen und Podiumsdiskussion, besuche Seminare zu den unterschiedlichsten Themen, halte Workshops zu Feminismus und Klimapolitik und schreibe Anträge. Meine Perspektive durch jahrelange Bündnisarbeit bringe ich in Diskussionen ein und trage dazu bei, dass die GRÜNE JUGEND sowie die Bündnisgrüne Partei Klimagerechtigkeit einfordern.